Vorbereitung der Infiltrationsklebung von Glasobjekten
Bei der Infiltrationsklebung werden die Bruchstücke nacheinander zusammengesetzt und mit Klebestreifen fixiert. Durch die Kapillarwirkung dringt das niederviskose Klebekunstharz in die haarfeinen Fugen ein und kann danach aushärten. aus. Überschüssiger Kunstharz auf Lösungsmittelbasis kann nach dem Aushärten mit Aceton Abgenommen werden. Überschüssiger Epoxidharz wird vor der völligen Aushärtung ebenfalls mit Aceton unter Zuhilfenahme eines Skallpels beseitigt. Hierbei muss mit besonderem Bedacht und großer Sorgfalt gearbeitet werden.
Mit der Technik der Infiltrationsklebung lassen sich auch Sprünge kleben ohne dass das gesprungene Stück – wie fälschlicherweise oft angenommen wird – gebrochen werden muss.
Abplatzungen, Randfehlstellen und größere Teile wie beispielsweise Henkel oder Verschlussstopfen können mit gießfähigen Kunstharzen, deren Brechungsindex annähernd dem des Glases entspricht, ergänzt werden.
Für farbige, transparente Ergänzungen werden die Kunstharze mit durchscheinenden Farbmitteln eingefärbt.
Vorbereitung einer Ergänzung
Ergänzung mit Epoxydharz vor der Überarbeitung
Die Ergänzung kann direkt am Objekt angegossen werden, indem um die Fehlstelle eine Form aus Wachs gelegt wird. Bei größeren Ergänzungen können diese auch unter Verwendung von Silikonformen extra angefertigt werden, wobei hier entweder ein Abdruck von einem Vergleichbaren Teil genommen wird, oder aber ein Modell anzufertigen ist.
Abschließend erfolgt bei dekorierten Objekten eventuell eine Vervollständigung der Dekoration auf den Ergänzten Bereichen. Oft ist auch vorhandene Vergoldung mit Blattgold oder Pudergold zu ergänzen.
Die Objektzustandsanalyse und die Restaurierungskonzeption sind Grundlage für die Erfassung der durchgeführten Arbeiten in einer Restaurierungs-Dokumentation.
Dabei werden sowohl die verwendeten Materialien und Hilfsmaterialien erfasst und deren Einsatz beschrieben. Auch die materialbezogenen Sicherheitsdatenblätter werden im Anhang aufgenommen, da hieraus wichtige Schlüsse für spätere restauratorische Arbeiten gezogen werden können.
Neben Bildmaterial sind auch naturwissenschaftliche Untersuchungsergebnisse und Untersuchungsprotokolle und eventuelle Literaturhinweise Bestandteil der Abschlussdokumentation.
Die Ausfertigung einer Dokumentation ist mit erheblichem Aufwand verbunden und gehört deshalb nicht grundsätzlich zum Restaurierungsauftrag.